Frostedpink: Oder wie die Elternzeit uns verändert hat
Ich habe einen sehr guten Chef und so kommt es, dass ich einen Heimarbeitsjob bekommen habe. Dann änderte sich die familiäre Situation, wir bekamen endlich den lang ersehnten Nachwuchs. Mein Gatte arbeitet im technischen Bereich und für ihn wäre es sehr schwierig in Elternzeit zu gehen. Ich wollte es gerne in Anspruch nehmen. Allerdings arbeite ich in einem relativ kleinen Steuerbüro, mein Chef, eine Empfangsdame und mit mir drei Vollzeitkräfte. Da meinte mein Chef es würde ein zu großes Loch in sein Team reißen, wenn er auf mich verzichten müsste. Er hatte mit einigen Kunden geredet. Diese hatten kein Problem damit, wenn ihre Unterlagen zu mir nach Hause kommen und ich dort arbeite.
So kam es, dass ich zwei Mal die Woche zum Büro fahre, natürlich mit meiner süßen Maus im Gepäck und bearbeitete Unterlagen zurück bringe und neue Unterlagen mitnehme. Mein Chef hat sich an der Einrichtung des heimatlichen Büros beteiligt und natürlich die nötige Hardware gestellt. So wurde aus einem kleinen bisher nur als Abstellkammer genutzten winzigen Zimmerchen ein nettes Mini-Büro. Soweit so gut.
Als erstes habe ich gedacht, super ich kann mich um unsere Prinzessin kümmern, bin zu Hause und brauche trotzdem nicht meinen Beruf aufgeben. Ich gebe gerne zu, dass uns das natürlich auch finanziell sehr entgegen gekommen ist. Ganz so einfach wie ich mir das gedacht habe ist es doch nicht gewesen. Es ist wesentlich schwieriger sich an die Arbeit zu setzen, wenn niemand genau sieht, wann man loslegt. Auch ist es wesentlich schwieriger gegenüber dem Gatten längere Arbeitszeiten zu Abgabeterminen verständlich zu machen. Wenn beide auf Arbeit waren, war es viel einfacher. Kommt der Mann nach Hause, will er von Arbeit nichts mehr wissen. Das gab viele heiße Diskussionen. Im Endeffekt hat sich erst einmal das Positive der Heimarbeit durchgesetzt.
Leider weiß meine kleine Maus noch nichts von Arbeit der Mama. Ihr ist es völlig egal, ob die Mama gerade über wichtigen Papieren sitzt. Wenn die Dame einen Wunsch hat, weiß sie den auch durchzusetzen. Da bin ich gerade beim Windelwechseln und das Telefon im Büro klingelt. Als die Maus auf den Arm, ab ins Büro und ans Telefon. In einem Arm das Baby und in der anderen Hand das Telefon, wie umständlich.
Dann waren wir alle drei auf der Kirmes. Wir gehen an einem Elektrofachgeschäft vorbei und ich sehe im Schaufenster ein schnurloses Telefon. Na das wäre doch was, wenn ich eine Babypause mache, kann ich dieses schnurlose Telefon problemlos mitnehmen.
Bei der Beratung im Geschäft erfahre ich, dass es einen eingebauten Anrufbeantworter hat, einen Klipp, um es an der Hose zu befestigen, einen Telefonnummernspeicher, man kann verschiedene Klingeltöne gespeicherten Nummern zuweisen, das Display als digitalen Bilderrahmen verwenden und mit einem weiteren Mobilteil das schnurloses Telefon sogar als Babyphone verwenden. Mein Verdacht hat sich bestätigt, die Arbeit wird mit dem schnurlosen Telefon viel einfacher.